Frieden bricht aus…

– im Inneren Familiensystem

Vom Chaos…

In diesem Blog geht es um lauter interessante Leute. Die sind alle in meinem Kopf und in meinem Körper. Sie gehören zu meinem inneren Familiensystem. Manche haben dauernd was zu meckern. Andere hetzen mich von einem Termin zum nächsten – Hauptsache es wird was geschafft. Aber gelobt wird eigentlich nie… Manche sind manchmal richtig sauer und dann total fies zu anderen. Manche anderen hocken in meinem Keller und trauen sich nicht raus. Zum Glück habe ich mit all denen (die ich bislang kennen gelernt habe) meinen Frieden machen können! Wie das?

…zum heilsamen inneren Gespräch

Ich habe was über sie verstanden. Warum sie da sind und warum sie das machen, was sie machen. Warum sie manchmal so völlig bescheuerte Ansichten haben und woher das kommt. Und dass sie ALLE, JA! tatsächlich ALLE etwas Gutes in meinem Leben wollen. Seitdem herrscht Frieden. Und wenn sich noch jemand meldet, dann reden wir. Ich weiß jetzt wie ich das tun muss. Damit es funktioniert und damit Vertrauen entstehen kann. Zwischen dem und mir.

Innere Antreiber und Kritiker sorgsam erforschen

Viele Menschen wünschen sich, einengenden Mustern und Reaktionsweisen zu entkommen. Sie haben genug von abwertenden Dialogen oder kritischen Monologen in ihrem Inneren. Doch wie kann das gehen? Ein heilender, helfender Ansatz handelt vom Inneren Familiensystem (ifs). Der Familientherapeut und Systemiker Richard Schwartz hat ihn seit den 1980er Jahren entwickelt. Das Innere Familiensystem betrachtet das innere System eines Menschen wie eine eigene innere Welt, bevölkert vom Selbst und von Teilpersönlichkeiten.

Die Qualitäten des eigenen Buddha entdecken

Im Zentrum steht unser Selbst. In ihm fühlen wir uns ruhig, gelassen, neugierig und offen. Wir empfinden Mitgefühl und tief empfundenes Interesse an anderen Menschen. Diese Qualitäten spüren wir deutlich dann, wenn wir mal ganz mit uns im Reinen sind. Man muss diese Qualitäten also nicht extra erlernen, sondern muss manchmal „einfach nur“ zu ihnen durchdringen. Es ist eine beeindruckende Erfahrung, dass es möglich ist, sogar sehr intensive Gefühle oder Gedanken „beiseite“ zu bitten – wie eine Person, die einem im Wege steht – und zu merken, dass die das dann auch tatsächlich tun.

Selbst und Teilpersönlichkeit im Inneren Familiensystem

Selbst und Teilpersönlichkeit im Inneren Familiensystem

Die Aufträge der Teilpersönlickeiten erkennen

Das Selbst ist meist im Hintergrund. Den Alltag meistern die Manager. In Stresssituationen springen die „Beschützer“ an und wollen neue Verletzungen verhindern und für Sicherheit im Gesamtsystem sorgen. Außerdem halten sie den verletzten Teil (die „Verbannten“) in Schach. Droht dies zu scheitern, kommen die „Feuerbekämpfer“ zum Zuge. Das erklärt, wieso es vorkommen kann, dass man sich wie „neben sich“ oder „fremdgesteuert“ oder vom eigenen Handeln „überrumpelt“ fühlt. Teilpersönlichkeiten übernehmen dann die Regie.

Dialog im Inneren Familiensystem

Dialog im Inneren Familiensystem

Den inneren Dialog erlernen, Ängste sorgsam beruhigen und Vertrauen zu den Teilpersönlickeiten aufbauen

Mit Hilfe des ifs startet ein inneres Kennenlernen. Dies wird gesteuert durch das Selbst. Natürlich gibt es Teile, die Angst vor dem haben, was im Inneren „lauert“. Niemals wird über diese Sorge hinweg gegangen. So entsteht ein sorgsames und zutiefst respektvolles Vorgehen. Wenn Teile das Selbst kennenlernen, ist das oft überraschend. Denn die im Autopilot befindlichen Teile erkennen erstmals, dass sie in einem größeren Haus zu Hause sind und dass sie mit ihrer Aufgabe nicht allein bleiben. Der Effekt dieser Erfahrung ist eine spürbare Entspannung auf der körperlichen Ebene. Bislang extrem agierende Teile können moderatere Rollen einnehmen. Die Anfälligkeiten für Trigger sinkt in dem Maße, wie die verschiedenen Teile Vertrauen zum Selbst entwickeln und sich von ihm angenommen und aufgehoben fühlen.

Zu schön, um wahr zu sein? Auswege aus dem inneren Hamsterrad und Wege zum ifs

Das klingt wie schöne Theorie, aber „Ich bin bestimmt zu blöd für sowas.“ Das höre ich manchmal, wenn ich von ifs erzähle. Wahr ist, dass erst das eigene Erleben die Gewissheit gibt, dass das funktioniert. Da bleibt irgendwann nur noch das Ausprobieren. Auf der Seite von ifs-Europe gibt es eine Liste ausgebildeter Coaches und Therapeutinnen, mit denen man eine ifs-Sitzung machen kann. Hier kann man gucken, wer in der eigenen Umgebung ist. Es gibt auch die Möglichkeit, per skype ifs zu machen, so dass man nicht auf eine Person in der eigenen Gegend angewiesen ist. Näheres findet sich auf dieser Plattform: ifs-europe.net

Ausprobieren im Hunsrück kann man ifs auch bei mir, dazu kann man mit mir Kontakt aufnehmen: telefonisch 06543-980096 (AB) oder per Mail an info@dr-barbara-mueller.com.

Hilfreich sind auch ein paar gute Bücher, die ifs erläutern und die als Selbstlern-Arbeitsbücher angelegt sind. Eigentlich haben alle Bücher, die ich hier unten aufliste, praktische Übungen. Einige haben, wie das von Jay Earley, Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es hilfreich ist, die ersten inneren Dialoge mitzuschreiben. Das Schreiben verlangsamt und man kriegt besser mit, wenn auf einmal ein neuer Teil sich zu Wort meldet. Wenn man in die Bücher reinschaut, wird man – je nachdem ob das ein geeigneter Lernweg für einen ist, schon mal herausfinden, ob da etwas im eigenen Inneren anklingt. Dann könnte es sein, dass das eine Sache ist, die sich für einen selber lohnt.

Wie ich an anderer Stelle begeistert verkündete, nämlich dass ifs das Beste ist, was mir bis jetzt begegnet ist….

… um nachhaltig Ordnung ins innere Chaos zu bringen, habe ich seit Herbst 2018 in meiner Reihe „Gespräche in der Stube“ immer mal wieder kleine Veranstaltungen zu ifs gemacht. Das sind dann keine Sitzungen, sondern Info-Veranstaltungen zum Beschnuppern dieses Ansatzes.

In der ersten Veranstaltung steht ein Überblick über die Innenwelt, wie wie im ifs verstanden und sortiert wird.

Die zweite Veranstaltung beschäftigt sich genauer mit dem „Selbst„, der zentralen inneren Instanz im ifs-Konzept.

Wie die Vielfalt unserer Persönlichkeit zum ifs-Konzept gehört, darum geht es in der dritten Veranstaltung.

In der letzten und vierten Veranstaltung wird als eine besonders interessante Teilpersönlichkeit die Selbstkritik näher kennen gelernt. Die dramatische Wandlung einer inneren „Zerstörerin“ zeigt, was möglich ist.

Da die Veranstaltungsreihe „Gespräche in der Stube“ derzeit (Sommer 2020) aus Corona-Platzmangelgründen nicht stattfinden kann, müssen jetzt Interessierte an dem Konzept ins kalte Wasser und anhand einer Fragestellung, die sie beschäftigt, einmal einen Versuch machen.

Hier die Bücher, die ich hilfreich fand

Thomas Dietz/Ingeborg Dietz, Selbst in Führung. Achtsam die Innenwelt meistern. Wege zur Selbstführung in Coaching und Selbst-Coaching, Paderborn 2012.

Jay Earley, Meine innere Welt verstehen. Selbsttherapie mit Persönlichkeitsanteilen, München 2014.

Jay Earley/Bonnie Weiss, Befreiung vom Inneren Kritiker. Konstruktive innere Dialoge führen ; systemische Therapie mit der inneren Familie (Reihe aktive Lebensgestaltung : Innere Versöhnung), Paderborn 2015.

Tom Holmes/Lauri Holmes, Reisen in die Innenwelt. Systemische Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen, 7. Auflage, München 2010.

Richard C. Schwartz, IFS Das System der Inneren Familie. Ein Weg zu mehr Selbstführung, Norderstedt 2012.

 

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