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Achtsam zurück ins Leben: raus aus der Höhle

Aus der inneren Corona-Distanz wieder achtsam zurück ins Leben kommen

Im Sommer 2021 gilt es, achtsam zurück ins Leben zu kommen: Nach einer gefühlt ewigen Schockstarre bahnt sich Veränderung an. Langsam, und unsicher.

Abstand lernen und in Deckung gehen: Die Lektion des Jahres 2020

Letztes Jahr habe ich gelernt, in Deckung zu gehen. Das war eine merkwürdige Erfahrung, die ich so nicht kannte und nicht wollte. Also musste ich  mir erst ein bisschen andressieren, auf  Abstand zu gehen – und das hat sich lange komisch angefühlt. Wie jemand anderen ablehnen. Es hat gedauert, aber allmählich hat mein Körper ein neues Gefühl für den in der Corona-Situation für mich „richtigen“ Abstand entwickelt. Interessanterweise ist dieser Abstand für andere Menschen, die ich kenne, anders: größer oder kleiner.
Irgendwann war es dann aber so: Ich habe mich im Abstand und in meiner Höhle eingerichtet.
Seit einigen Wochen weht ein anderer Wind. Veränderung bahnt sich an. Ich will wieder raus. Und doch  gibt es auch so etwas wie eine Lethargie in mir, die mir sagt, ach… echt? …. oder lieber doch noch etwas warten?… Aber je länger es dauert, desto größer wird doch die Neugierde.

Abstand ablösen lernen und wieder Nähe erleben: die Lektion des Jahres 2021?

Überhaupt wieder mehreren anderen Menschen zu begegnen, das will jetzt auch wieder gelernt sein, schwant mir.
Von vielen höre ich, dass sie angesichts von anderen Menschen „fremdeln“ und dass sie sich selber dabei komisch vorkommen. Der erhoffte Sprung in das „Früher“ funktioniert nicht. Der Körper meldet: Abstand halten.
Vielleicht ist das die Lektion dieses Jahres, denn auch das kennen wir noch nicht: Aus der Deckung wieder herauszukommen. Die Nähe von anderen Menschen wieder bewusst wahrnehmen und: zu genießen. Sich darin zu baden. Sich mit andern wieder zusammen wohlzufühlen. Das war immer ein Teil unseres Lebens. Wir haben nichts anderes gekannt. Bis letztes Jahr. Nun kennen wir: eineinviertel Jahr Abstand.
Achtsam zurück ins Leben heißt Abstände erspüren und Nähe neu entwickeln
Mein „gefühlt richtiger“ Abstand kann ein anderer sein als der meines Nebenmenschen. Nachdem mein Körper mir im letzten Jahr beigebracht hat, mit welchem „richtigen“ Abstand ich mich mit anderen Menschen bewegen soll, steht nun eine neue Lernschleife an. Wie wäre es, wenn ich bewusst wahrnehme, wie der Körper wieder lernt, in seiner Geschwindigkeit eine immer größere Nähe zu anderen Menschen zu entwickeln. Es machte mich ebenfalls aufmerksam für das Abstandsgefühl anderer, und ich könnte es besser aushalten, wenn andere noch mehr Platz zwischen mir und sich brauchen.

Der Körper ist der Spezialist für die Krisenbewältigung – gebe ich ihm meine wohlwollende Aufmerksamkeit und folge ihm achtsam zurück ins Leben

Ich inhaliere gerade ein Buch von Peter Levine, Körpertherapeut und Traumaspezialist. Es heißt „Sprache ohne Worte“ und handelt vom Köper, und wie er uns nach Krisen wieder ins Gleichgewicht bringt. Levine sagt sinngemäß, dass das Leben uns Menschen  darauf vorbereitet hat, durch die schwersten Krisen zu gehen. Und dass der Körper weiß, wie er auf Bedrohungen, auch des Lebens, zu reagieren hat. Um am Ende der Bedrohung sein Leben wieder dort aufzunehmen, wo es ihm aus der Hand genommen wurde.

Der Verstand hat auch genug zu tun: Ein einfühlsamer Austausch über die Zeit, die hinter uns und vor uns liegt, könnte jetzt sehr gut tun

Als ich neulich nach langer Zeit erstmals wieder in einer Runde mit anderen Menschen saß, wurde mir bewusst, dass hinter uns allen eine Zeit liegt, die uns prägt. Und über die wir uns so gut wie nicht ausgetauscht haben. Es war wichtig, die folgenden einfachen Fragen zu stellen:
Wie geht es Dir?  Wie ist es Dir ergangen? Wo stehst Du jetzt?
All diese Erfahrungen drängen nach Austausch, Innehalten und Spüren. Und zwar wieder gemeinsam.
Die äußeren Umstände ermöglichen wieder erste Begegnungen. Wie das praktisch aussieht, wird zu organisieren sein.
Mit der Veranstaltung: Achtsam ins Leben zurück, möchte ich einen Raum eröffnen, der über den Weg zu sich selbst wieder zu anderen führt.
In dieser Veranstaltung wird es um die eigene Körperwahrnehmung gehen, und um einen achtsamen Austausch untereinander. Übungen, geführte Meditationen, Selbstreflexionen und Austausch wechseln einander ab.
Interessierte melden sich bei mir an und erhalten eine Bestätigung, wenn der Platz noch frei ist. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Die Kosten betragen 20 Euro.

 

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